Experten für Drupal Migration und Upgrades
Es kommt wieder vermehrt vor, dass Kunden an uns herantreten, da sie unsicher sind, ob ein Update von Drupal 7 auf 10 (oder 11) notwendig ist und was das für Sie bedeuten würde. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, diesem Thema erneute Aufmerksamkeit zu schenken.
In dem Beitrag Hurry up! End-of-Live Drupal 7 und Drupal 9 Release von vor fast drei Jahren, haben wir uns schon einmal mit diesem Thema beschäftigt. Der End-of-Live (EOL) von Drupal 7 ist zwar seitdem immer wieder verschoben worden, aber durch die aktuelle Terminierung auf den 01. November 2023 gerade wieder sehr aktuell geworden.
Faktencheck - Bleibt es beim aktuellen EOL-Datum?
Schauen wir uns doch zunächst die Fakten an, um diese Frage zu beantworten, ob ein Upgrade von Drupal 7 notwendig ist oder ob man nicht einfach noch länger auf Drupal 7 bleiben kann.
Mit dem Release von Drupal 9 Anfang Juni 2020 sollte Drupal 7 eigentlich sein EOL erreicht haben, denn normalerweise werden nur die beiden aktuellen Versionen von Drupal mit Sicherheitsupdates versorgt. Das EOL von Drupal 7 wurde aber immer wieder verschoben, da die Zahl der Installationen von Drupal 7 immer noch sehr hoch war. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Der Hauptgrund ist sicherlich der große Aufwand: Man kann nicht einfach wie von Drupal 8 auf 9, 9 zu 10 oder jetzt auf 11 upgraden. Wir sprechen hier also nicht wirklich von einem Update, sondern vielmehr von einem technischen Relaunch.
Somit gehen fast die Hälfte aller Drupal-Installationen immer noch auf das Konto von Drupal 7 (siehe hier https://www.drupal.org/project/usage/drupal). Allerdings geht deren Zahl immer weiter zurück. Während es im Sommer 2021 noch über 600.000 Installationen waren, sind es jetzt nur noch knapp 400.000.
Im Juli 2023 wird wieder evaluiert, ob das EOL von Drupal 7 erneut verschoben werden soll, oder am 01. November 2023 festgehalten wird. (Siehe https://www.drupal.org/psa-2022-02-23).
Die Faktoren, die zu der Bewertung herangezogen werden, sind unter anderem, wie hoch der Community Support ist, die Installationszahlen und aktive Drupal 7 Maintainer. Alle diese Zahlen sind konstant rückläufig, wie man aus der Community hört. Leider gibt es aber nur für die Installationen offizielle Zahlen, so dass man sich bei den anderen beiden Faktoren auf Gerüchte, die zum Beispiel bei der DrupalCon in Prag herumgehen, beschränken muss.
Stand jetzt kann man nicht voraussagen, ob der Support verlängert wird. Insofern ist es auch schwierig eine generelle Empfehlung auszusprechen. Die hängt immer vom individuellen Fall ab. Sollte die Entscheidung getroffen werden, dass der EOL nicht verlängert wird, dann bleiben einem nur vier Monate, bis die Versorgung mit Sicherheitsupdates ausläuft.
Je nach Komplexität der Webseite ist dieser Zeitraum ggf. nicht ausreichend. Auch gerade vor dem Hintergrund, dass dann zu diesem Zeitpunkt viele Kunden ein Upgrade vornehmen wollen.
Natürlich hört die Webseite nach dem Erreichen des EOLs nicht einfach auf zu funktionieren. Man kann auch extra Services von Agenturen buchen, die sich darauf spezialisiert haben, Drupal 7 Systeme am Leben zu halten. Allerdings werden die Kosten hierfür immer teurer, da es immer schwieriger wird, Drupal 7 zu maintainen. Und: Die Welt um einen herum bleibt ja nicht stehen.
Alleine Drupal 7 fit für PHP 8.1 zu machen, hat einen riesigen Aufwand erzeugt. Das war aber nötig, da PHP 7 selber sein EOL erreicht hatte. Gleiches gilt aber auch für alle weiteren Systembestandteile, ob es die (mySQL-) Datenbank, der (SOLR-) Suchserver oder ähnliche sind. Genauso findet man immer weniger Entwickler:innen, die die Fähigkeiten und den Willen haben, sich mit einer veralteten Technologie auseinanderzusetzen.
Arbeiten Sie gerade parallel schon an einem Relaunch, werden aber nicht früh genug fertig oder Ihr Unternehmen befindet sich gerade im Umbruch, dann ist so ein Service das Richtige für Sie.
Wie weiter oben schon beschrieben, ist das nicht einfach möglich. Die zugrundeliegende Technik hat sich zwischen Drupal 7 und 8 so sehr geändert, dass das unmöglich ist. Es ist vielmehr zumindest ein technischer Relaunch des Backends und bei einer großen Menge auch eine Migration der Inhalte von Nöten. Wir empfehlen Ihnen, den Wechsel auf Drupal 9 als Chance zu nutzen, Funktionierendes beizubehalten, Ballast abzuwerfen und neuen Ideen ihren Raum zu geben. Auch sollten mit dem Neustart so gut es geht keine technischen Altlasten mit in das neue System gelangen. Aber natürlich sind wir uns auch darüber im Klaren, dass das alles eine Frage des Budgets ist.
Ein Relaunch ist ohne Frage mit viel Arbeit verbunden. Arbeit auch auf Seiten des Kunden, da der Relaunch begleitet werden, Fragen beantwortet, und der Inhalt ggf. überarbeitet werden muss. Und natürlich auch viel Arbeit auf Seiten der Agentur, was sich in den Kosten niederschlagen kann.
Wir können glücklicherweise auf die Erfahrungen aus einer großen Zahl von erfolgreichen Update-Projekten zurückgreifen und haben uns im Laufe der Zeit eigene Module, Routinen und Automatisierungen geschrieben, mit denen der Aufwand eines Relaunches und einer Migration der Inhalte minimiert wird. Dies hat bereits vielen unserer Kunden den Schrecken genommen und wir sind uns sicher, dass wir damit auch Sie erfolgreich unterstützen können.
